Es war ein wunderschöner, gnadenreicher Maientag, dieser vergangene Samstag. Das Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen machte sich am Nachmittag nach Regensburg auf zu einer Bittprozession durch die Stadt. Die junge Schar der Streiter Christi zog unter dem Singen der Allerheiligenlitanei und im Beten des Rosenkranzes von der Pestsäule beim Jakubstor zur Kirche St. Emmeram, dann nach St. Cassian, von dort zum Niedermünster und über die Steinerne Brücke zur Andreaskirche. Nach den einzelnen Gesätzen wurde eingefügt: Gott, allmächtiger und gütiger Vater, erhöre das Flehen des Priesterseminars Herz Jesu: Lass die Pandemie erlöschen und führe die Menschen zum wahren katholischen Glauben zurück. Der Regens im roten Chormantel trug eine Reliquie des Heiligen Kreuzes und segnete am Ende die Schar der Beter mit ihr. Er betonte, man lege auch Fürsprache ein für die am Coronavirus Erkrankten, die tapferen Pflegekräfte und die inzwischen Verstorbenen. Das Seminar weiß sich auch hier dem Erbe unserer Väter verpflichtet, die bei ähnlichen Kalamitäten sich in erster Linie an Gott, den Herrn der Menschheitsgeschichte wandten.
Das Ordnungsamt der Stadt hatte für diese notwendige Prozession die Erlaubnis gegeben. Die zahlreichen Passanten schauten erstaunt und neugierig auf den ungewöhnlichen Zug; einige wenige bekreuzten sich. Könnte dies nicht für die Diözesen und Pfarreien ein Denkanstoß sein?