Predigt von S.E. Bischof de Galarreta zur Priesterweihe in Zaitzkofen am 20. Juni 2020
Diakonats- und Priesterweihen in Zaitzkofen
Mit drei wundervollen Tagen haben wir das Studienjahr am Seminar abgeschlossen: Am Herz-Jesu-Fest, dem 19. Juni weihte Mgr. de Galarreta sechs Diakone, am Tag darauf drei Priester, von denen zwei am Sonntag hier im Seminar ihre Primiz feierten; der dritte beschenkte mit seinem Erstlingsopfer die Gemeinde in Zirndorf bei Nürnberg. Freilich hatte die Zeremonie dieses Jahr aufgrund der gesellschaftlichen Umstände einen ganz besonderen Charakter: Sie fand nicht im Schlosspark mit 2000 Gläubigen statt, sondern in der Immaculata-Kapelle nur mit den Familien der Weihekandidaten. Was sie aber an äußerer Prachtentfaltung einbüßte, gewann sie an innerer Hingabe und Frömmigkeit. 23 Priester legten mit dem Bischof den Weihekandidaten die Hände auf – in den letzten Jahren waren es jeweils an die 70.
In der Predigt zur Diakonatsweihe betonte der Bischof den Dienst des Diakons an der Kirche, der eine besondere Herzensreinheit fordere gleich dem hl. Stephanus. Bei der Priesterweihe legte er das Wort des hl. Paulus aus: „So betrachte man uns als Diener Christi und als Ausspender der Geheimnisse Gottes.“ Der Priester, so sagte er, sei Diener des ganzen Christus, d. h. des Hauptes und des Leibes mit seinen Gliedern. Beim anschließenden Festessen am Samstag waren alle bisherigen Regenten des Seminars, die noch in der Bruderschaft sind, anwesend, dazu auch Pater Pascal Schreiber, der ab dem 15. August die Leitung übernimmt. Der bisherige Regens übersiedelt nach sieben Jahren ins Priorat Stuttgart.
Mit den jetzigen Weihen haben in Zaitzkofen seit 1981 insgesamt 144 Neupriester die Altarstufen bestiegen, die vor allem in den deutschsprachigen Ländern und in osteuropäischen Gebieten wirken. Dazu ein Beispiel: In Polen begann die Arbeit im Jahr 1994. Heute besuchen in Warschau 600-700 Gläubige die Sonntagsmessen, zwei Schulen bereiten Kinder auf ein christliches Leben vor. Insgesamt zählt die Bruderschaft nach 50 Jahren seit ihrer Gründung über 660 Patres in 33 Ländern auf allen Kontinenten niedergelassen und 60 weitere Länder regelmäßig besuchend. Mit ihrem Gründer, Erzbischof Lefebvre, glaubt sie an die Kraft der Wahrheit, an die Wirksamkeit der vom Herrn ihr übergebenen Tradition und an die unendliche Erlöserliebe Jesu Christi. Das ist ihr Geheimnis.