Am 25. März wurden zwei unserer Seminaristen – ein Russe und ein Österreicher – von Mgr. Fellay zu Subdiakonen geweiht. Es war ein außergewöhnlicher Tag: Fest Mariä Verkündigung, Samstag ‚Sitientes‘ (ein traditioneller Weihetermin der Fastenzeit) und der Todestag S. E. Erzbischof Marcel Lefebvres.
Es tobt eine Schlacht um die Seelen; und wie steht es? Eigentlich, so könnte man meinen, deutet alles auf eine Niederlage der Streiter Gottes hin. Was sollen da zwei junge Subdiakone mit ihrem heutigen Schritt noch ausrichten? Es sieht ganz so aus, als würden sie wie Lämmer mitten unter die Wölfe gesandt. Jedoch: Schon längst ist – ganz diskret und unscheinbar – im Gemach Mariens der endgültige Sieg über die Finsternis vorbereitet worden. Mögen Teufel und Welt sich auch sicher dünken; Gott ist allmächtig.
Mgr. Fellay verstand es, die Subdiakonatsweihe auf den Festgedanken von Mariä Verkündigung zu beziehen: Die Neugeweihten seien nun von der Kirche in ebendieselbe Schlacht berufen worden, in der Unsere Liebe Frau mit ihren Nachkommen steht und in der sie der Schlange ein für alle Mal den Kopf zertreten werden. Auf immer stehen die beiden jungen Männer jetzt im Dienst der Kirche, im Dienst Mariens; und aus den liturgischen Aufgaben des Subdiakons können wir ihr künftiges Kampfgebiet ablesen: Sie geben das Wasser in den Kelch hinzu – sie fügen also dem Opfer Christi noch ein menschliches, ihr Opfer hinzu und ergänzen so (mit dem hl. Paulus), was am Leiden Christi noch aussteht. Sodann sorgen sie u. a. für die Reinheit der liturgischen Tücher – und auch für die Reinheit der Gläubigen, mit denen der Altar (Christus) gleichsam angetan ist. Deshalb ist ihnen ein vorbildlicher Lebenswandel sowie das Vorlesen der Epistel für die Lebenden und Verstorbenen aufgetragen.
Die Kreuzigung unseres Herrn war der scheinbare Triumph des Bösen. Und wie täuschten sich doch die bösen Geister! Verlieren wir in diesen Krisenzeiten nicht den Mut. Beten wir für die neuen Subdiakone: dass sie in wahrer Nachfolge Christi wandeln und sich für das Heil der Seelen hingeben. Denn dann bestätigt sich erneut: Die Fügung in Gottes Vorsehung und das von der Welt unverstandene Opfer werden die Wende bringen.
Fiat mihi secundum verbum tuum.